Mit freier Software haben es viele Personen nicht so. Das liegt daran, dass freie Software zum Einen als Qualitätsmerkmal deren Freiheit hat, worunter andere Qualitätsmerkmale unweigerlich leiden, und man dieses Qualitätsmerkmal als solches anerkennen muss. Außerdem versucht freie Software oft unfreie Software zu kopieren, und nicht zuletzt hat die Qualität dieser Software in den letzten Jahren ähnlich nachgelassen wie die der kommerziellen Software.

Doch zwischen totaler Freiheit und totaler Geschlossenheit gibt es viele Stufen, man könnte es verienfacht ausgedrückt einen kontinuierlichen Übergang nennen. Und so hat WinzigWeich inzwischen genügend Schläge ins Gesicht bekommen, um sich zumindest ein wenig freiheitlicher zu geben.

Apple indes hat es geschafft, dass man inzwischen manch einen Menschen schon darum bitten muss, wenigstens Windows - früher klares Feindbild, jetzt das kleinere Übel - zu benutzen. Freilich nicht nur Apple, auch Softwareprojekte die sich selbst gerne mit kommerziellen Softwarepaketen vergleichen, aber dann eben doch nicht halten können was sie versprechen, zum Beispiel Ubuntu, sind gut mit daran beteiligt, jeden der mit Windows unzufrieden ist zu Apple weiterzuleiten.

Allseits bekannt ist der alte Apple-Werbespot "why 1984 wont be like 1984", eine Anspielung auf den Orwell-Roman. Dieser Eindruck des "Befreiers" ist scheinbar irgendwie in den Köpfen der Windowsfrustrierten Nutzer hängengeblieben, sie fühlen sich also tatsächlich teils "befreit" von den Schickanen von Windows. Ich kann das durchaus nachvollziehen: Unter Windows habe ich, wenn ich es denn benutze, mindestens jede Woche ein größeres Update, das mich nervt, während Apple schon mal eben ein halbes Jahr wartet bis es kritische Sicherheitslücken fixt. Alles im Sinne der Nutzerfreundlichkeit. Außerdem stellt sich bei deren Nutzergefängnissen, dem iPhone und dem iPad, das Problem ohnehin nicht, weil sowieso nur Software installiert werden kann die Apple in den Kram passt, und es würde mich nicht wundern wenn sie das MacBook - zumindest noch ein brauchbarer Laptop, sofern man Windows oder Linux installiert - auch irgendwann dementsprechend Abschließen.

Befreier die über den Zwischenschritt des weisen Herrschers zu Unterdrückern werden. Auch dafür hat Orwell ironischerweise den passenden Roman. Wie auch immer, in den Köpfen der Nutzer ist Apple offenbar Befreier von Microsoft, und von den vielen stressigen Sessions mit Linux auf dem PC. Klar, denn ein Apple-Rechner ist ja auch was ganz anderes als ein PC, drum muss man sich da ja auch nicht mit sowas wie Linux herumärgern. Alles ist schon dabei und sieht nuttigschön aus.

Nun, bisher ging ich davon aus dass sich das in den Köpfen der Nutzer abspielt. Doch nachdem bereits das ZDF eine recht gute Reportage darüber verfasst hat, kann ich das eigentlich kaum mehr glauben. Nein, ich glaube, die Leute haben es kapiert, es ist ihnen nur egal. Genauso wie ihnen Pressefreiheit im Grunde egal ist.

Im Grunde könnte mir das egal sein, wenn die Leute sich freiwillig in eine Diktatur begeben, doch sind erstmal hinreichend Leute darin, so wird es immer mehr Angebote geben die man kaum noch entbehren kann ohne ganz außen dazustehen. Wenn Apple erstmal groß wird, und der eigentlich wünschenswerte Zustand des Endes der Papierpresse eintritt, dann werden alle bis auf ein paar alternative Zeitschriften wohl nur noch auf Apple-Produkten verfügbar sein. Dann wird es zu spät sein. Vielleicht wird vorher das Kartellamt Apple verdonnern, so wie es das bereits mit Microsoft getan hat. Ob das dann noch etwas nützen wird ist fraglich.

Zugegebenermaßen, da sich aufgrund der modernen als Pragmatismus getarnten Faulheit die meisten Meinungsträger und Meinungslosen wahllos mit jedem Unterdrücker ins Bett legen würden um ein paar Leckerli zu bekommen ist die Softwarewelt eher ein kleines Problem, aber eben doch eines, und eines das ungeahnte Konsequenzen haben kann. Sehr netter XKCD zu dem Thema bei dem Weg.

Gut, ihr "Softwarenutzer" die ihr Software wollt die "einfach funktioniert" und "gut aussieht" und "benutzerfreundlich" ist, tut das, begebt euch freiwillig in den goldenen Käfig. Aber bitte hört auf davon zu reden dass Apple euch von Windows befreit, und hört auf euch damit schlau und alternativ zu fühlen. Apple ist nicht mehr alternativ, Apple ist Mainstream.

Unternehmen sind generell keine Befreier, wenn überhaupt dann nutzen sie die Nische der Kritiker aus, so wie es Apple früher tat, oder aber sie verhalten sich einfach so moralisch korrekt. Und da gab und gibt es einige nette Unternehmen. Sun Microsystems zum Beispiel hatte einen sehr freien Kurs, doch die wurden leider Aufgekauft, trotzdem ist Solaris noch immer ein System das ich sehr interessant finde, das sehr stabil sein soll, und das ich auf jeden Fall im Auge behalten werde. Canonical Ltd ist Sponsor von Ubuntu, und auch wenn ich die Entwicklung von Ubuntu oft kritisiere, sie haben viel für freie Software getan. Google ist in keiner Weise unumstritten, aber man kann nicht verkennen, dass Google sich in dieser Beziehung doch recht gut verhält. Sie beschränken sich auf Kleingeräte, ich hoffe dass sie da zu mehr Freiheit verhelfen. Dann gibts da noch die Mozilla Corporation, als recht bekanntes Beispiel, die Maintainer von Firefox, machen leider auch einen Haufen von anderem Müll, aber wieso machen die eigentlich nicht mal irgendein auf XUL basiertes Betriebssystem für Kleingeräte?

So, das sind nur ein paar Beispiele, gibt jede Menge kleiner Softwareunternehmen die man unterstützen kann - mit Bekanntmachung, mit Code und natürlich mit der Kaufentscheidung. Wem freie Software zu alternativ ist, der soll Windows verwenden - wenn schon pragmatisch dann richtig! Windows ist wenigstens das am weitesten verbreitete System. Und auch Hybridlösungen von Wegen Windows mit einem Haufen freier Software ist ok. Apple zum jetzigen Zeitpunkt zu unterstützen halte ich für unverzeihlich. Apple verhält sich meiner Meinung nach größenwahnsinnig, und sollte dementsprechend - wenigstens vom Kunden - mal abgewatscht werden. Dann werden sie vielleicht ihre Strategie ändern.

Aber ich viel bin zu pessimistisch um an die Mündigkeit des Kunden zu glauben. Und so kann man nur hoffen, dass nach einigen Jahren Alleinherrschaft von Apple irgendein anderes Unternehmen mit irgendeinem anderen Spielzeug die Vorherrschaft übernehmen wird.

Ich bitte mich hier nicht falsch zu verstehen. Ich halte Appleprodukte für überteuert und Applesoftware für schlecht, zumindest das was ich gesehen habe, aber einigen Leuten scheint sie sehr zu gefallen, und das reicht für mich erstmal als Existenzberechtigung. Ich halte mehr als ein großes kommerzielles Heim-Betriebssystem für sehr sinnvoll, ja für das, woran es der Softwarewelt lange gefehlt hat. Und auch wenn Applehardware meiner Meinung nach zu teuer ist, so hat sie doch eine Qualität an die andere Hardwarehersteller oft garnicht versuchen heranzukommen. Sollte Apple morgen ankündigen seine iPad-Software zu opensourcen und in Zukunft offen weiterzuentwickeln, so werde ich - nach einer kurzen kritischen Hinterfragephase die natürlich generell angebracht ist - sicher bald zu einem Apple-Befürworter.

Mir geht es hier einzig und alleine um die Geschlossenheit der Systeme. Mir ist Freiheit von Software wichtig. Und ich halte sie auch durchaus für Relevant für die "Realität", denn es geht hier um die Kontrolle über Geräte mit denen der Informationsfluss betrieben wird. Manch ein Hauptstrompragmatiker mag dies belächeln; das darf er, denn es herrscht Meinungsfreiheit, und die kann er - solange sie noch herrscht - auch benutzen.

Oh my goodness. I am feeling old.

I can remember how I looked at Windows 3.1 in those days when Windows 95 and Windows 98 came out. The last standalone DOS-Version 6.2 came out 1993 if I remember correctly.

I always liked old software, somehow. I didnt simply use Windows 98, because I wanted to use some DOS-Software not running on 7.x-Versions of DOS, so I installed DOS 6.2 first, then Windows 98 over it, and ran it as sort of Dual Boot System - on which I also installed GEOS 2.0 and Windows 3.1. People were laughing at me using ten years old software.

And now? This shiny new Software called Windows 98 is ten years old. Though, people are still using it. Maybe thats because there hasnt been any really better Version of Windows since then. Windows ME ("Millennium Edition") is a version many people also still use, because - well, its a slightly modified Windows 98 with a lot of small things made better. And I think, Windows XP will also be. The only reason why nobody uses older Windows-Versions than 98 is that Windows 95 simply didnt work properly, and anything older belongs to the Win16-Series. And thus, I think Windows 98 will disappear, with the upcoming 64 bit versions, and will be replaced by Windows XP as the "last good windows".

Back to topic, while talking to a friend about internet-technologies, I just remembered how "private web hosting" worked in those days before the "modern social media", when affordable Home-Internet really was something new (and not only made something new by advertisements and politicians). Back then I got my first Modem for a dial up connection to the internet, a friend of mine had an ISDN-Flatrate and we wanted to host a small website (with homework-related stuff and the "software" we produced back then). Both of us didnt really know much about it, I knew QuickBasic by rote and learned HTML, JavaScript and PHP at that time, and I had 5 megabytes of php-enabled webspace at a small provider, which costed a payment of 1 DM once, which could be payed by a phonecall (I still do have it, and I am still hosting stuff on it).

He had a working FoxServ, but no static IP. DynDNS wasnt there or at least we didnt know it yet, same for .de.vu-domains. The plan therefore was to use my PHP-Webspace (which had a static Hostname) and provide a PHP-Site redirecting to my friend's IP.

But to be able to redirect somewhere, I - of course - would have to know the IP-Adress first. In those days, you had one computer on the internet, so the computer knew its public IP-Adress, and it could be found via the ipconfig-command under Windows 98 - besides a lot of other numbers and stuff.

So the first challenge was to get the output of ipconfig saved somewhere. Fortunately, like in Linux, also under Windows 98 you could use ipconfig > somefile.txt - but of course, you had to know this, before you could use it. With QuickBasic being the only programming language I really knew well, I created a program calling this command. QuickBasic had a procedure named SHELL (if I remember correctly), which was sort of an execve(2)-equivalent, and could be used to start windows programs from QuickBasic. So I called ipconfig and redirected its output into a file. Then came the harder part: Parsing. I had to parse the output of ipconfig to find the actual IP-Adress. I didnt have any clue of netmasks, nameservers, etc. - for me these were just "a lot of other shit" which I had to somehow remove (especially, the orders in which the several numbers were given were not always the same, I dont know why - but I remember this being a major problem).

Having the IP-Adress, now I needed a possibility to send it to the server. On the server-side, this was just realized by a PHP-Script accepting an IP-Adress as an argument (of course the internet wasnt quite as bad as it is today and so we didnt really think of anybody willing to spoof our homemade "dynamic dns" service) and writing it to some other file.

But what on the client-side? We had nothing like wget, and QuickBasic hat no simple way of creating TCP-Connections (since DOS didnt even have a TCP-Stack by default iirc). At first, I called iexplore.exe with the proper URL. Every time the IP changed. Scripts could not close a root-browser-window. I told my friend that I have no clue what to do about it, and he said its ok to have it running like that for a while - well, until this made his computer crash during some struggle with his connection, when his IP changed very often and he had about 200 opened instances of the Internet Explorer.

For some reason I decided to use netscape.exe instead of the Internet Explorer then, I think to prevent it from crashing (my friend used IE for Webbrowsing, and IE sometimes crashed, including all its instances). And the solution was a little more complicated: One running, minimized instance of netscape, having a JavaScript page which was on the local hard-drive and used a setTimeout-Interval to auto-refresh itself. This JS-Page was written by my program, and contained the IP (accessible for the JS-Parts). Somehow I managed to save the old IP in the browser memory (maybe by a hidden-object or so) even through refreshes, so whenever the script noticed the IP changing, inside an IFrame it opened my PHP-Script on the server with this IP-Adress as an argument.

Just to give you an overview of how the whole thing worked, I put together a little scheme:
diagram
In fact, it looks hilarious, but it worked well quite a long time. And to be honest, except for the one security issue that the IP-Transmissions are not secured in any way (which can easily be achieved by simply using SSL and some password), it is complicated but not that bad at all.

Its a few pupils' way of using what they had, and making the best they could of it. The spirit of hacking. And it worked. And except for a Location-Header, the whole complexity was hidden from the actual user.

Compare this to some modern, commercial Websites which have a lot of money, so could - in theory - buy anything they need, but still cannot manage to create a Webinterface without JS, Cookies, Redirects, Referrer-Headers, ..., and cannot manage to make it work well even with all these technologies.

Well, with upcoming services like DynDNS and .de.vu-Domains, these kinds of hacks became useless and we switched to the new services, with the predecessors of RapidShare (however they were called) the motivation of having an own server at a crappy upload rate which slowed down the own download rate became smaller. It is a lot easier now to publish stuff on the Internet.

But this simplicity is at the cost of the average intellectuality. If still 8th grade scriptkiddies were the most stupid people on the Internet, we wouldnt have a lot of modern problems.

nusquam iam flores sunt
quo abierunt
nusquam iam flores sunt
iam diu
nusquam iam flores sunt
carpebantur puellis
quando comprehendent
quando comprehendent

nusquam iam puellae sunt
quo abierunt
nusquam iam puellae sunt
iam diu
nusquam iam puellae sunt
nubebantur maritis
quando comprehendent
quando comprehendent

nusquam iam mariti sunt
quo abierunt
nusquam iam mariti sunt
iam diu
nusquam iam mariti sunt
cuncti militabant
quando comprehendent
quando comprehendent

nusquam iam milites sunt
quo abierunt
nusquam iam milites sunt
iam diu
nusquam iam milites sunt
sepeliebantur
quando comprehendent
quando comprehendent

nusquam iam sepulcra sunt
quo abierunt
nusquam iam sepulcra sunt
iam diu
nusquam iam sepulcra sunt
desuper flores florent
quando comprehendent
quando comprehendent

nusquam iam flores sunt
quo abierunt
nusquam iam flores sunt
iam diu
nusquam iam flores sunt
carpebantur puellis
quando comprehendent
quando comprehendent

Nice little Software.
Screenshot
(I would actually host a copy of it but the license.txt sais some strange stuff and I dont have the time to get deeper into it. However, they have a Demo Site (which seems to be down right now - one day after I used it - I'll post the link anyway, maybe it will be up again soon).)

Nachdem es eine japanische Version von Lili Marlen gibt, fand ich die Frage durchaus gerechtfertigt ob es auch eine solche von "sag mir wo die Blumen sind" gibt, nun, ich fand keine. Dafür fand ich eine japanische Version von 99 Luftballons. Nett.

Nun, das animierte mich zu folgender freien lateinischen Übersetzung:

sic habes tempo pro mihi
cantabo carminis ad te
duabus puellabus unoque calici
ambulanti ad coelum
forsan censeres de me
cantabo carminis ad te
duabus puellabus unoque calici
et rei mirae evenire

duae puellae unusque calix
ambulanti ad coelum
videbantur OVI fuisse
ideo centurio
mittat aëroplana ad
armes clamare si modo
quamquam erant ad coelum
duae puellae unusque calix

duae ignicaudae aëroplanumque
erant belatores magni
animosi advolabant
sicut flammis vastabant
proximis non cognoscebantur
pro periculo aestimabantur
quamquam bellum inferrebant in
duabus puellabus unoque calice

dui praefecti unumque sulfuratum
et una fiala gasolino
putant ut dolosi essent
praedam prospiciebant
dominatio volebant
profecto nemo praescire potuerat
ne talis propter evenit
duas puellas unumque calicem
duas puellas unumque calicem

propter duas puellas unumque calicem

dui saeculi et unum bellum
postea sine victoribus
praefecti interim nonsunt
sicut ignicaudae
hodie vagor et video
mundo interscindo
calicem murreum repperi
agito de tibi et bibo

Meine Fresse ist es schwierig im Internet gescheite Wörterbucher zu finden, bei einer ausgestorbenen Klugscheißersprache wie Latein allerdings auch kein Wunder.
Wer Fehler findet darf sie entweder behalten oder mir sagen.

Man stelle sich vor, "ich bin doch nicht behindert" sei ein Werbespruch, so ist die Wirkung die er erzeugt eine Ähnliche wie der frühere Werbespruch der Marke "Media Markt" wohl auf einen Menschen vor etwa eineinhalb Jahrhunderten vor Formulierung dieses Satzes erzeugt hätte, dieser lautete - vielleicht können sich die Altbienen noch daran erinnern - eine ganze Zeit lang "ich bin doch nicht blöd". "Blöd" im heutigen Sprachgebrauch ist ein Schimpfwort, in der Vergangenheit bezeichnete es unter Anderem zwischenzeitlich den Zustand der Behinderung.

Die momentane Sprachentwicklung für das Wort "behindert" geht nun aber ziemlich unbestreitbar in die selbe Richtung. Ich vermute dahinter eine generelle Dummfunktion im makrosozialen Gefüge höherer Primaten, zumal ähnliche Bedeutungswechsel auch bei Wörtern wie "Depp" und "lahm" greifen, und ich kenne nicht genügend Sprachen aber da es zumindest mit dem Wort "freak" im Englischen ähnlich ist vermute ich hier ein Problem das erstmal Sprachunabhängig ist.

Irgendwo las ich nun (leider Quelle vergessen, wer eine hat möge sie mir bitte nennen) dass ähnlich wie bei der Einführung des Wortes "behindert" um der negativen Konnotation von "blöd" die sich bildete zu entgehen nun geplant wird die offizielle Bezeichnung für behinderte Menschen in "retardiert" umzuändern, ich vermute in Anlehnung an das englische "retarded". Laut Wikipedia steht "Retardiertheit" bereits für geistige Behinderung, und die Nutzung des Wortes "behindert" als Schimpfwort zielt wohl auch eher auf geistig behinderte oder wenn nicht dann zumindest stark körperlich deformierte Menschen ab, zumindest halte ich es für kontraintuitiv, jemanden zu beschimpfen, indem ich ihn mit der Gruppe von Blinden, Tauben und Rollstuhlfahrern identifiziere.

Etwas unerquicklich dabei finde ich nun zum Einen, dass "Retard" eigentlich auch ein medizinischer Begriff ist für wirkungsverminderte oder -verlangsamte Medikamente, dementsprechend auf ziemlich vielen Medikamentenschachteln "Retard" steht. Die besorgte Hausfrau und der besorgte Stammtischintellektuelle könnten sich dadurch bedroht fühlen, weil, äh, man kann den Benutzern ja keine Medikamente anbieten die für Behinderte gedacht sind - am Ende machen die gesunde Menschen noch retardiert (es wäre für wahr nicht die dümmste Argumentation die ich kenne).

Außerdem ist "retarded" im Englischen bereits ein Schimpfwort. Ich halte es also für eine eher unglückliche Wahl.

Aber was sind die Alterativen? Komplizierter Beamtenneusprech wie "teilweise vermindert befähigte Person" würde sich in der heutigen Zeit wohl kaum als Schimpfwort durchsetzen, weil es viel zu lang ist, andererseits kann ich mir vorstellen dass man sich dasselbe vor der Einführung des Wortes "behindert" gedacht hat. Die lange Form dieses Wortes ist nun aber auch für den praktischen Nutzen zu lange, und so würde sich kurzerhand wohl das Akronym "TVBP" durchsetzen - und dieses wäre wieder als Schimpfphrase geeignet.

Als Mathematiker sehe ich hier das Problem vermutlich von einer etwas anderen Perspektive als manch ein Politiker, es handelt sich hier um eines der üblichen Wettrüstereien, und wie viele Wettrüstereien kann man auch diese theoretisch durch Nummerierung mit Ordinalzahlen lösen. Beginnen wir also mit 0-TVBP, warten bis es sich als Schimpfwort etabliert hat, um dann die Bezeichnung in 1-TVBP zu ändern, etc. - spätestens beim 25-TVBP wird sich wohl irgendein Bildungsunterschichtler die Bezeichnung "hunderttausendmillionen-TVBP" oder etwas ähnlich Kreatives ausgedacht haben. Dann können wir geschickt wechseln zum "0-0-TVBP", bis wir wieder zum "hunderttausendmillionen-0-TVBP" kommen dauert es sicher, dann kommt der 0-1-TVBT". Aber sicherlich, wir kommen sogar irgendwann zum "hunderttausendmillionen-hunderttausendmillionen-TVBT" und gehen damit über zum "0-0-0-TVBT" und so weiter. Und wenn der "0-...-0-TVBT" nicht mehr ausreicht, nun, dann gibt es ja auch noch transfinite Ordinalzahlen, somit kommen wir also zum "omega-TVBT", und so weiter.

Nun war sich ja schon Einstein sicher dass die menschliche Dummheit unendlich ist, an diesem Beispiel sieht man ziemlich gut, wie unendlich sie eigentlich ist. Praxistauglich ist dieses Prinzip dementsprechend natürlich nicht. Eine Alternative Idee muss her.

Nun, vielleicht löst sich das Problem selbst, denn aus irgendeinem Grund scheint sich inzwischen das Schimpfwort "Opfer" durchzusetzen - ich weiß nicht, aus moralischen Gründen mag ich das vielleicht besser finden, aber mal rein Verstandstechnisch ist es irgendwie erheblich sinnfreier jemanden als "Opfer" zu beschimpfen. Jemanden als "Behindert" zu beschimpfen impliziert im Wesentlichen dass er sich irgendwie unnormal verhält, jemanden als "Opfer" zu beschimpfen impliziert eher dass man selbst an dessen Situation schuld ist.

Ansonsten könnte man von Amtswegen mal ein Schimpfwort für Leute einführen, die die Bezeichnung für Behinderte - welche es denn auch immer ist - als Schimpfwort missbrauchen. Und vielleicht wäre es auch hilfreich, behinderte Menschen nicht in Behindertenheime einzusperren und von der restlichen Welt abzuschotten, aber das nur am Rande.

Around the Web there is a lot of tattle now about the conviction of Jörg Tauss. From people talking about a pervert that hasnt got the punishment he would deserve to people ranting about it being a political judgement in the "unjust state germany".

I dont want to comment on this too much - shortly said, I dont think that Jörg Tauss is a pervert, but I also see the lose-lose-situation for the judge in this court because of the public attention to it.

According to the TAZ, the judges didnt convict him for being pedophile. Thus, he had child pornography, but not for the sake of his sexual excitement. Ok, one question: In what sense is this so relevant to the people? Of course, if he was a pedophile, then he would have been forced to get a treatment, but thats none of the public's business. I dont see any moralic point of view that would make the possession of child pornography worse when being a pedophile. Pedophily is a mental disease, a pedophile person collecting child pornography does this for a malfunction in his brain. A person illegally collecting child pornography without being pedophile may do this for curiosity (which is what - according to the article above - is what they impute Tauss) which is morally equal, if not even worse than doing this because of a disease.

So now a lot of newspapers expatiate on this topic since the conviction. I also wonder why. Its not that anything new is known which wasnt known months ago. Tauss never denied the possession of child pornography and justified it with the necessity to investigate on this topic as part of his work as a congressman. One may believe this or not, but I dont see a point in changing ones point of view just because a judge and two (?) jurymen decided not to believe his story. The role of a judge is to do adjudication as good as possible, not to be an omniscient oracle.

Actually, to me it seems like they believed his story, or at least they left it open, but convicted him anyway because being a congressman doesnt give the right to do such investigations anyway. The possession of child pornography is allowed if its necessary for the performance of ones duties, and - as far as I understand the above article (I havent read the actual verdict, since I am not a jurist anyway) - the court just decided that in this case it wasnt necessary.

Anyway, the court's decision may have a meaning for his treatment by the state, but not for my opinion on Tauss - as I said, I dont see any new facts which appeared during the court. In my opinion he is not a pervert, because if he was his primary intention would have been to get gratification and he certainly wouldnt have gotten involved in this political topic so much. In my opinion, he is also not just a curios person who just wanted to try out and see some pictures - no congressman would risk his political career doing a crime which is currently politically discussed just for curiosity. So yes, I believe that he tried to do investigations, but of course in a rather moronic way without any validation - which is why he got a slap in the face.

Even though he is traded as some sort of redeemer by many internet rights activists, especially members of the pirate party, I see that his eloquence was vital to some recent debates on this topic, but on other topics he is just like any other congressman. And of course, I think it was a good decision by him to resign from the pirate party. This makes me think of him as a much more honest person than some other politicians (I dont want to give names now), and in opposition to them, he really tried to understand what he is talking about instead of pushing doubtful and anticonstitutional laws.

The reason why this post is in english rather than in german is that I want to prevent it from being commented by the mob of worried housewifes and bar-room-intellectuals, which are currently invading the comment threads of several websites (while presumably drinking coffee harvested by children on insecticide-contaminated plantations, and typing into their laptops containing tantalum extracted by enslaved child-miners and mercury extracted from toxic waste, also by children ...).

Typed Lambda-Terms are a nice thing which produces readable and comparably short terms. Computer Scientists and Logicians know this and therefore use them. Not so for the rest of Mathematics. Still, in Analysis, I mostly see notions like f:U\rightarrow\mathbb{C},f(x)=x^2. As a typed Lambda-Term, one could just write f=(\lambda x^U.x^2)^{U\rightarrow\mathbb{C}}, or just f=\lambda x^U.x^2 (since the image-type is clear anyway). In this case, of course, its neither shorter nor clearer than the notation before.

But in one recent lecture I took we were talking about curves which are homotopic to the one-pointed curve. The one-pointed curve for a Point A had to be defined by f:]0;1[\rightarrow\mathbb{C},f(x)=A\forall x\in]0;1[, which is syntactically wrong because universal quantifiers have to be written in front of the expression they quantify, but at least purely syntactical - there are people who really write "for all" every time. In Lamda-Notation, this would just have been f=(\lambda x^{]0;1[}.A)^{]0;1[\rightarrow\mathbb{C}} with full type-annotations, but in fact we can omit these and just write f=\lambda x.A, even further, we can just use \lambda x.A instead of naming this function. When handling with a lot of functions that are not needed often, inlining can be a very nice utility.

Well, one has to get used to this type of Notation. And one may argue why writing \lambda x.A instead of x\rightarrow A (the main reason could be that lambda notation is already widespread). But I think it would make huge parts of Analysis (and Linear Algebra) much more enjoyable.

Deutschland Deutschland über Alles - naja, zumindest gestern in Oslo offenbar, wie ich erfuhr gewannen Stefan Raab und eine gewisse "Lena" den Eurovision Song Contest. Das Lied gibt es zum Zeitpunkt der Formulierung dieses Satzes hier auf duRöhre, wird aber sicherlich bald von der ContentIndustrie nach MyVideo oder BügelFisch verbannt, wo es linuxnutzende langhaarige linksradikale Langzeitstudenten mit Taxischein nicht mehr finden.

Nun, dieses Lied entspricht nur in sehr wenigen Beziehungen meinem Musikgeschmack aber zumindest ist es nicht ganz so generisch wie manche anderen Hauptstromlieder, und ganz ehrlich, hätte ich es vorher gekannt wäre meine Analyse gewesen, dass es zwar unter die ersten Zehn kommt aber nicht Sieger wird.

Nun, dereinst, zu Zeiten von Guildo Horn, der Übrigens auch bereits von Stefan Raab produziert wurde, interessierte mich der Eurovision Song Contest stärker, und ein Sieg hätte mich wohl in irgendeiner Weise glücklicher gemacht, heute ist es mir eigentlich fast egal, denn die wichtigste Frage des Vorentscheids kann man meistens ohnehin recht gut mit "Ralph Siegel vs. Stefan Raab" zusammenfassen.

Aber natürlich nicht ganz egal. Denn es wird Lachs produzieren, denke ich, zuerst mal bei der Frage, wo wir den Song Contest stattfinden lassen. Berlin bezweifle ich irgendwie. Aber irgendein Ossiland wird es wohl sein, da die ja binsenweisheitsbekanntermaßen meistens mit Solidaritätsgeldern besser ausgebaut sind und nicht so hässlich aussehen wie die Wessiländer.

Bleibt die Frage, warum hat Deutschland gewonnen? Jetzt so plötzlich? Nun, sicherlich, das Lied trifft in gewisser Weise den Zeitgeist. Sicherlich ist auch ein wichtiger Faktor die Gerechtigkeit zwischen Stefan Raab und Ralph Siegel, wahrscheinlich hätte ein Ungleichgewicht dauerhaft dazu geführt, dass das Higgs-Boson irgendwann entdeckt wird.

Dass Stefan Raab im Hauptstromfernsehen auch eines der wenigen Talente ist, die wenigstens noch irgendwie innovative Ideen (siehe Wok-WM, Autofußball) haben, ist denke ich ziemlicher Common Sense, somit ist es ebenfalls kein Wunder dass ausgerechnet ein von ihm produziertes Lied so groß wird. Schöner hätte ich natürlich einen Sieg mit Grup Tekkan (ebenfalls einer Stefan Raab Produktion) gefunden, doch mit denen ist er nie angetreten.

Musik die mir wenigstens nicht vollständig ungefällt hat es leider nie durch den Vorentscheid geschafft.

Ein anderer Faktor könnte sein dass gerade den alten Teilnehmern des Eurovision Song Contests unlängst aufgefallen ist dass hauptsächlich neuere dazugekommene Länder aus dem Osten™ gewinnen, unter Anderem weil sie sich - so Klischees - immer die Punkte solidarisch zuschustern. Deutschland mit seiner großen Bevölkerung eignet sich besser als Britannien, Frankreich oder Italien dafür, dieses Klischee mal wieder zu brechen, und gleichzeitig wieder einen Haufen Geld in die Kassen zu spülen. Und gerade jetzt wo der Unterschichtler sauer ist weil die vielen Steuergelder die er nicht bezahlt hat nach Griechenland gehen, ist es doch ganz gut mal wieder ein wenig Motivation ins Land zu bringen, solange die Leute schlechte Musik hören machen sie nichts Schlimmeres. Nun, es könnte so sein. Andererseits haben die meisten Länder inzwischen Telefonabstimmungen.

Nun, wie gesagt, sicherlich mal interessant zu sehen wie Deutschland den Grand Prix veranstaltet, und mir immernoch lieber als die Fußball-WM. Und wo ich grad drauf komme, ich halte es auch hier nicht für unmöglich dass Deutschland irgendwann in den nächsten Jahren (vielleicht nicht gleich jetzt, wo sich die Leute sich schon über den Song Contest freuen können) Weltmeister wird - werden sie dann Griechenland anbieten, die WM zu veranstalten?